Rouven Lang verabschiedet sich mit Meistertitel

FV Fortuna Kirchfeld – Spfr. Forchheim 1:0 (0:0 )

Mayer kam, köpfte und katapultierte Fortuna in die Landesliga

 

Auf einen ausführlichen Spielbericht kann an dieser Stelle verzichtet werden, zu wichtig waren die erwähnenswerten Sachverhalte rund um dieses Spiel und dessen Ausgang.

Zunächst wurde es emotional. Vor Spielbeginn des letzten Heimspiels der Saison verabschiedete unser 1. Vorsitzender Jürgen Weber gemeinsam mit dem sportlichen Leiter André Lang drei Spieler, die den Verein verlassen. Tom Kaufmann (FC Eggenstein), Tim Paluschka (FV Leopoldshafen) und Marcel Durand (FC Germania Neureut) erhielten neben der Versicherung, jederzeit im FV Fortuna Kirchfeld einen Ansprechpartner zu haben, jeweils einen Gutschein für das Clubhausrestaurant um dieses Ansinnen zu unterstreichen. Schließlich wurde auch Trainer Rouven Lang vor den eigenen Fans verabschiedet, der sich frühzeitig entschlossen hatte, nach der Saison aufzuhören. Weber unterstrich die kontinuierliche Weiterentwicklung der Mannschaft unter Trainer Lang, der insgesamt sieben Jahre zunächst die 2. Mannschaft und schließlich die 1. Mannschaft trainierte. Von einem Abstiegskandidaten über die Plätze drei und zwei schließlich auf Tabellenplatz eins vor dem Spiel und Weber gab der Hoffnung Ausdruck, dass dies auch nach Schlusspfiff Bestand haben sollte.

Während dieses Spiels war Fortuna stets tonangebend, ohne allerdings zwingende Torchancen zu erarbeiten. Rund um das Spielfeld war man ständig über Liveticker über das Zwischenergebnis in Auerbach informiert. So entwickelte sich eine Dramatik, die kaum mehr auszuhalten war, je näher das Spielende rückte. Deswegen kurz zur Ausgangslage. Erzielte Fortuna ein besseres Ergebnis als Auerbach, war die Meisterschaft entschieden. Bei gleichem Ergebnis durfte man einen drei Punktevorsprung zum letzten Saisonspiel beim Ortsderby beim FC Neureut mitnehmen. Sollte Auerbach das bessere Ergebnis erzielen, müsste man in Neureut am letzten Spieltag wohl gewinnen. Erstmals frohe Kunde über den Liveticker – SC Wettersbach führt zur Halbzeit 2:0 in Auerbach, in Kirchfeld allerdings wollte der Ball nicht über die Torlinie. Jedem war klar, dass Auerbach die Qualität hat, zurückzuschlagen und so kam es auch. 1:2, 2:2 – man musste den Siegtreffer befürchten und Fortuna quälte sich weiter gegen sportlich einwandfreie Forchheimer. Wir brauchen das verdammte Tor, so der Tenor um die aufopferungsvoll kämpfende Fortunaelf. Alleine, es wollte nicht fallen. Wenigstens eine erlösende Nachricht – Schluss in Auerbach, 2:2. Jetzt nur keines fangen, um den Vorsprung wenigstens mitzunehmen. Da wäre es doch tatsächlich fast passiert. Burkart setzte in den Kirchfelder Angriffsfußball bei einem Konter den Ball an die Latte (87.). Mund abwischen, weiter immer weiter. Vier Minuten Nachspielzeit. Fuchs fasste sich in dieser Spielphase ein ums andere Mal ein Herz und den Ball und setzte seine unwiderstehlichen Dribblings an. Dreimal Foul, dreimal Freistoß aus aussichtsreicher Position. Die Nachspielzeit ist ziemlich abgelaufen, ein letzter Freistoß noch von der rechten Seite. Der wird noch ausgeführt, von Fuchs selbst. Der Ball fliegt in den Strafraum und irgendwie war einer zur Stelle, der bisher nicht als Kopfballungeheuer aufgefallen war. Kurz zuvor eingewechselt, nutzte Sascha Mayer die Gunst der Stunde, rammte das Leder mit dem Kopf ins lange Eck und durfte sich fortan Mitarbeiter des Tages nennen. Das Spiel wurde erst gar nicht mehr angepfiffen. Eine rekordverdächtige Höhe erreichte die Spielertraube, die sich nach und nach über dem Torschützen aufbaute. Unbeschreiblich der Jubel auch beim Anhang. Erstmals in der Fortunageschichte in die Landesliga aufgestiegen – es brachen alle Dämme. Einen guten Riecher das Spiel zu besuchen hatte Staffelleiter Wolfgang Keßler, der persönlich den Meisterwimpel überreichte und zur Meisterschaft gratulierte. Da zur vorgerückten Stunde ein Regenwetter aufzog wurde das aufgebaute Sportfestzelt einem ersten Stresstest unterzogen, der glänzend bestanden wurde. Die richtige, besser gesagt die offizielle Feier findet dann am kommenden Sonntag nach dem Spiel anlässlich des Sportfest statt. Rechtzeitiges Erscheinen sichert die besten Plätze, es dürfte ein Großkampftag angesagt sein.

 

Fortuna: Vier, Kaufmann, Clussmann, Paluschka (60. Ködel), Fuchs, Früh, Lenhard, Geier, Jaizay, Chiarella (73. Mayer), Werner